Donnerstag, 24. Oktober 2013

Von Babies und Bäuchen - ein Bericht

Oh Mann, die letzten 2 Wochen (unterdessen 3) waren ziemlich heftig. Ich habe zwar körperliche Narben davon getragen, aber seelisch gehts mir gut.
Aber der Reihe nach, ok?

Die Geburt

ET+1 hatte ich Kontrolle im Spital, traf zufällig auf ein Januarli-Mami, die wohl einen Baby-Besuch auf der Station machte.
Plazenta schon leicht angekalkt, FW noch bei 6 (soll nicht unter 5 fallen).

Nächster Kontroll-Termin auf ET+4 vereinbart.
Plazenta weiter verkalkt, mag nicht mehr genügend FW produzieren, Wert auf 3,5.
Ich darf also endlich einleiten (denn wenn wir nicht einleiten, macht der Bub seine Matura noch im Bauch, meine Meinung ;)). Fragt sich nur, wann, die Station ist voll.
GG und ich organisieren die Betreuung vom Frollein, sie geht zu den Grosseltern.
Wir dürfen um 23 Uhr anrufen und auf nach Mitternacht einrücken. Sie machen das neu so, weil die KK das möchten, so geht nicht ein halber Tag "verloren".

Nach einer Runde CTG bekomme ich eine Tablette/Zäpfli/Kapsel, soll das Gewebe weich machen.
GG schick ich heim zum Schlafen.
Am nächsten Morgen folgt das nächste Zäpfli, gegen Mittag Nr. 3.
Ich habe meine eine Schwester "bestellt", damit sie meinen Bauch mit dem Gewürzöl massiert;
ausserdem bekomme ich ein paar Akupunkturnadeln gesteckt.

Später am Nachmittag gehen wir in die Cafeteria und ich kann zum ersten Mal so richtig Wehen veratmen :)
Für mich toll, weil ich das so gar nicht kenne. Muss sogar manchmal stehen bleiben :)

Wir wechseln dann in den Gebärsaal, ich zieh so n Hemdchen an, es geht langsam, aber sicher los.
GG und ich scherzen mit der Hebamme über unseren Zeitplan: das Essen wurde grad gebracht, wir lassen mal Wasser in die Wanne. Kurz vor 20 Uhr hätten wir gerne Presswehen, damit wir aufs Abendprogramm im TV dann fertig sind ;)
Hebi hat nichts dagegen *lach*

Tja, ein paar Spaghetti wickelt mir GG jeweils in den Wehen auf, um sie mir in den Wehenpausen in den Mund zu stopfen :)
Weit kommen wir damit aber nicht. Die Wehen werden immer stärker und die Pausen immer kürzer. Ich überlass die Nudeln GG, der kann die auch brauchen.

Allzuviel Zeit vergeht nicht, aber die 2 Dosen Wehenhemmer, die ich bekomme, weil die Gebärmutter plötzlich durchdreht und eine Wehe an die nächste hängt, schlagen überhaupt nicht an.
Die Herztöne des Fruchtzwergs fallen bedenklich tief bei jeder Wehe, ich kann mich kaum erholen.

Auf einmal heisst es, es hilft alles nix, wir machen Kaiserschnitt. Ich bin einfach nur erleichtert, dass diese Schmerzen ein Ende haben. Denn weil ich noch nicht komplett offen bin, darf ich nicht volle Pulle mitschieben, das bisschen, was ich darf, hilft nicht.

Um mich rum wird es hektisch, fast schon wie im Film. Der Anästhesist kommt, GG muss Papiere unterschreiben, ich werde befragt, worauf ich allergisch bin.
Unter Schmerzen helfe ich, mich auf ne andere Trage zu hieven. Wir fahren in den OP, GG wird umgekleidet, darf mich zum Abschied küssen, aber nicht mit rein (das hatten sie uns im Geburtsvorbereitungskurs beim Frollein schon gesagt, es zu erleben, ist aber schon seltsam).
Ich kann es kaum erwarten, dass sie mich vollnarkotisieren - PDA wollte ich eh nicht, jetzt gehts auch gar nicht mehr, weils einfach schnell gehen MUSS.


Unseren Zeitplan halten wir insofern ein, dass Fruchtzwerglein um 20.09 geboren wurde :)
Das Badewasser wurde sicher kalt, genauso die Spaghetti.

Die erste Komplikation

Um ca 23 Uhr schlage ich die Augen auf im Aufwachraum, Hebi und GG fahren den Fruchtzwerg rein. Er liegt in einem total herzig dekorierten Wagen - 28 Wimpel in allen Regenbogenfarben haben die Januarli-Mütter gestaltet. Von wegen Baby-Besuch! =D
Frau Dr. A. drückt mir auf dem Bauch rum, warum ist der bloss noch so riesig? Der ist ja fast grösser als vor der Geburt?! Und tut soooo weh *heul*

Ich werd aufs Zimmer gefahren, darf schlafen.

Von jetzt an wirds etwas unübersichtlich für mich, weil ich quasi permanent Schmerzen hab.
Mein Darm ist voller Luft, die nicht entweicht. Samstag und Sonntag leide ich vor mich hin.
Am Montag wollen sie enteroskopisch mal nachschauen, ob was verdreht, abgeknickt oder sogar vernäht ist (Ich glaube, ich hatte da schon ein Röntgen, wo man eben gesehen hatte, dass es genau auf Höhe der GM ist...).

Die zweite "Komplikation"

In der Nacht auf Montag allerdings überstürzen sich die Ereignisse dann. Nach einem Toilettengang bekomm ich plötzlich Herz.rasen. Ich kenne das schon, wenn auch nicht so anhaltend.
Das Ganze wird immer heftiger, die Schwester vom Nachtdienst kann plötzlich meinen Puls nicht mehr fühlen, die angehängte Maschine zeigt was zwischen 150 und 170, bisweilen sogar 199. Die Frau verlässt mein Zimmer nicht mehr.
Ich bekomm ein EKG, zig Docs schauen es sich an, besprechen sich auf dem Gang vor dem Zimmer.
Dann kommt etwas vom Schlimmsten: es kommt einer, um mir eine Magensonde zu legen! Nicht, um mir Nahrung zu geben (lag für mich nahe, schliesslich hab ich ewigs nichts mehr gegessen wg der Schmerzen). Nein, diese Sonde ist eine Art Drainage, saugt alles ab, was im Magen ist. Soll meinen Bauch entlasten.
Aber hey, die zu legen, das wünsch ich echt NIEMANDEM! Lido.cain ist ja schon lustig, aber dieser harte Schlauch in der Nase, im Rachen, im Hals!!! Es würgt mich jetzt noch, wenn ich mich daran erinnere. Auuuuutsch :(

Die Nachtpflege besteht darauf, dass sie mich von der Station nehmen. So will und kann sie sich nicht um mich kümmern. Sie sind ja nur zu zweit für eine ganze Abteilung verantwortlich. Meine Zimmernachbarin verschläft unterdessen alles.

Ich komme für einen Versuch in die Notaufnahme. Sie machen dort nochmal ein EKG und spritzen mir ein Medikament, das mein Herz kurzfristig drastisch bremsen soll. Quasi ne Ohrfeige geben, damit es sich besinnt und im normalen Rhythmus weiterschlägt.
Ich kann auf dem Monitor die Reaktion meines Herzens beobachten, während mir fast der Atem stockt, bzw. das Herz stehen bleibt. Puls fällt runter auf ca 60 oder 70, und das ist im Vergleich zu vorher echt krass tief. Es tut sogar etwas weh :(
Das Herz reagiert aber leider nicht wie gewünscht, es gibt einen 2. Versuch.
Wieder nix.
Ich weiss jetzt leider nicht mehr, ob ich danach wieder ins Zimmer hoch gebracht wurde oder direkt in den Aufwachraum.

Aber im Lauf des Vormittags komm ich zu den Gastroenterologen, bekomm ne Ladung Prop.ofol und wache mit einem Darm.rohr im Allerwertesten wieder auf (Hab jetzt also einen Dauerkath.eter, ein Darm.rohr, eine Infusion und eine Magen.sonde, kein besonders schöner Anblick. Kein Wunder, mag Frollein micht nicht mal umarmen, als sie zu Besuch kommen :( )

Es geht aufwärts

Von jetzt an gehts aufwärts, zieht sich aber über Tage (es ist Montag Morgen).
Ich glaube, am Dienstag Abend hat sich bei einem Husten dann die Magensonde gelöst, GsD im Beisein einer Pflegefachfrau. Die hätten doch sonst nie geglaubt, dass ich sie nicht gezogen hab! =D
Sie können mich ja nicht zwingen, die neu zu stecken, und ich bestehe darauf, diese eine Nacht mal ohne Sonde und somit endlich wieder besser schlafen zu können, und dass wir am nächsten Morgen nochmal drüber reden können.

Ich schlafe tatsächlich extrem gut und sehe morgens um einiges besser aus. Da halte ich sogar das Darm.rohr noch n bisschen länger aus :)

Die Luft entweicht langsam und auch sonst leert es sich, langsam, aber stinkig stetig. Vermutlich hab ich darum ein Einzelzimmer (gleiches Stockwerk, andere Abteilung) bekommen ;) ;) ;)

Ich habe die beste Nachtdienstschwester, die ich hier haben kann. Ich habe eigtl. Trinkverbot, aber sie lässt mich den Mund spülen und meint mit Augenzwinkern, wenn da aus Versehen etwas Wasser verschluckt würde, könne man halt nix machen ;)

Ich denke, Mittwoch wars, da durft ich dann die unteren beiden Schläuche ziehen lassen.
Zusätzlich der erste Tag, an dem ich unbeschränkt Flüssigkeit trinken darf. Wow, was für ein neues Lebensgefühl, Bouillon zum Frühstück, zum Zmittag, zum Zvieri, zum Znacht!

An einem dieser Tage hab ich auch noch einen Termin beim Kardiologen. Die Ultra.schalluntersuchung (und ich dachte, nach der Geburt gibts dann keine mehr, pffff ;) ) zeigt ein Vor.hof.flimmern, aber ein so leichtes, dass ich nichts tun muss oder kann.
Aber ich bin froh, hab ich mir dieses komische Pochen und Pulsieren nicht eingebildet.
Weil so viele um mich rum mir sagten, sie hätten das auch und das heisse Herz.stolpern, hab ich mir nichts weiter dabei gedacht.
Mehr werd ich dazu nicht schreiben.



Das erste Mal in meinem Leben hab ich Wassereinlagerungen in den Füssen, das tut ganz schön weh um die Knöchel rum. Wow, wie habt ihr die Dinger bloss mit dem Kugelbauch anziehen können, ich hab auch so total Mühe!!!

Ge.bärmutter bildet sich langsam zurück, Bauch wird auch immer flacher, bis Sonntag mach ich noch Kostaufbau. Sonntag Mittag werd ich von meinen zwei bisherigen Liebsten abgeholt und wir fahren mit dem neuen, zusätzlichen Liebsten nach Hause.



Es geht mir gut

Besonders schön fand ich, dass die beiden Hebis, mit denen ich vor/während der Geburt zu tun hatte, sich bei mir erkundigt haben, die waren ganz schön erstaunt, dass ich nach ihren Frei-Tagen IMMER NOCH auf Station war.
Hatte einige gute Gespräche, und kann sagen, dass ich keiner der "drei Situationen" gegenüber (Geburt/KS, para.lytischer Darm, die Herzsache) Resentiments habe.
Der KS hätte auch ohne Einleitung passieren können. Das mit dem Darm war äusserst doof, aber halt eine mögliche Komplikation nach einer OP. Und das mit dem Herzen war eigtl. ein positiver Nebeneffekt, weil ich das ja schon länger kannte, aber nie jemandem zeigen/vorführen konnte, weil ich keinen Auslöser kenne und es ja jeweils nur ein paar Sekunden gedauert hat.
Das Beste ist, dass der Fruchtzwerg überhaupt nichts hatte, sie wissen nicht, warum seine Herztöne jeweils so gefallen sind. Es geht ihm prächtig, wächst gut, schläft herrlich.


PS: Happy Birthday, mein liebster PKA!

Mittwoch, 23. Oktober 2013

12 von 12 im Oktober

Mit reichlich Verspätung meine 12 von 12 im Oktober.
Dafür mit Fotos eines frischen Babys ;)


Kurz nach 7, wir sind beide schon länger wach


 Bald 9 Uhr, beide hatten Frühstück

 Kurz nach 9 check ich im Aufenthaltsraum, ob die Wickeltaschen, die sie unten am Kiosk verkaufen, meine Bedingungen erfüllen, bzw. ob sie online günstiger sind...
Später wird sich herausstellen, dass meine Wochenbetthebi genau so eine als Hebi-Tasche benutzt und sehr gut findet :)
Ich zögere noch...


Kurz vor 10, Junior schläft immer noch, ich arbeite an seiner Decke weiter.
Stützstrümpfe, brauchte ich die ganze Schw. lang nicht, aber jetzt hab ich furchtbar geschwollene Füsse.


 Und weil ich keine feste Maschen mehr machen mag, bzw. ein Anleitungsbuch von daheim bräuchte, um einen schönen Rand zu machen, mache ich mal Schmetterlinge.






Mittagessen für alle Answesenden



Am Nachmittag Besuch von den Grosseltern mütterlicherseits




An besagten Kiosk hat der kleine Bruder ein niedliches Buch für seine grosse Schwester gefunden (ich bin zwar gar nicht so der Freund von "das Baby hat dir was mitgebracht", aber sie hat das eh nicht geschnallt, Hauptsache ein neues Buch! :) )



*schmeeeeelz*






Mittwoch, 9. Oktober 2013

Das Warten hat ein Ende!

Nur kurz, aber mit grosser Freude, lasse ich euch eissen, dass wir seit Freitag, 4.10.13, um ein Knuddelbaby reicher sind!
Willkommen in unserer Mitte!

Lieben Dank für all die Glückwünsche und Gedanken, die uns bisher erreicht haben!

Dem jungen Mann gehts wunderbar, der Mama auch wieder besser;
Für mehr Infos fehlt noch Kraft und Zeit (werd noch ein paar Tage im Spital bleiben müssen).

Seid lieb gegrüsst!