Mittwoch, 23. Juli 2014

Ferien auf dem Hausboot

(Mehr und andere Bilder und "Tagebuch" folgen separat)

Wir haben Ferien auf einem Hausboot gemacht! Eher zufällig sind wir darauf gekommen und haben dann bei http://www.hausboot.ch gebucht, der das seit Ewigkeiten selbst gemacht hat und jetzt sein Hobby zum Beruf gemacht hat.
Er hat uns auch den Fluss und das Boot empfohlen, damit es kinderfreundlich(er) ist (Details kann ich keine geben, bzw. Alternativen, hat nämlich alles GG organisiert).
Aber allgmeine Tipps dann weiter unten.
Prämisse: 2 Erwachsene, 2 Kinder (ca 8Mt und 2,5 Jahre)



Für wen ist das was?

Es ist total gemütlich. Ich will nicht sagen, langweilig, denn das stimmt nicht. Aber Action gibts wenig.
Ich kann es allen empfehlen, die gerne Wasser mögen, gerne im Grünen sind.
Das Ausland mal anders kennen lernen möchten, die Enge Gemütlichkeit des Camping/Wohnwagen-Lebens mögen.

Ich persönlich mag die etwas breiteren Flüsse lieber als die schmalen Kanäle,
hier muss man sooo konzentriert lenken, sonst korrigiert man ständig.


uuups, hier waren wir baden,
dass man das nicht darf, haben wir erst auf dem Rückweg gemerkt...
schön wars aber ;)


Wer Angst vor Seekrankheit hat, braucht die nicht zu haben: es schaukelt höchstens mal, wenn man angelegt hat und ein anderes Boot vorbei fährt oder wenn man ein anderes Boot kreuzt. Aber auch dann wirklich nur gaaanz wenig (oder, wie mir eine Arbeitskollegin erzählte, wenn die Wasserpolizei durchfährt).
Man muss gut auf engem Raum auskommen, man hat nicht wie im Hotel viel Platz für die Klamotten. Uns wurde empfohlen, die Koffer auszuräumen und dann im Auto zu lassen (jep, gut so).
Die Leute an Bord sollten eine ähnlich Energie haben, so dass es nicht zu grosse Unstimmigkeiten gibt, wie lange man an einem Tag fährt, ob man sich an Land was anschauen will, wo man anlegt...

Welcher Fluss?
Wo man schliesslich seine Zeit verbringt, hängt davon ab, in welches Land man möchte (hihi, vllt auch, welche Sprache man spricht ;)). Was ich mitbekommen habe, gibt es das in Frankreich, Deutschland, Holland, Österreich, Kroatien, England. Anscheinend auch in der Schweiz.
Schaut mal auf le boat. (wir haben nicht hier gebucht).
Wir waren auf der Saône, in Frankreich. Eher nördlich. Schön übersichtlich, ruhig, nicht zu breit.


Selten: ungestört zu Mittag essen, dazu lesen
(zufällig hielten beide Kinder grad zu selben Zeit
Mittagsschlaf, aber das Essen war schon fertig)


unsere "Fenster"


Sehr nützlich:
Waren für die ersten Tage unsere beiden günstigen Tagesvorhänge vom Möbelschweden, wir hatten eine kleine Insekten-Invasion (gleich die erste Nacht in der Natur angelegt/verbracht). Im Boot war es stickig heiss, fast schon saunamässig. GG hat dann pragmatisch die Vorhänge mit Wäscheklammern vor den Fenstern festgemacht, Luft rein, Viecher draussen.

Die Einweg-Wickelunterlage: die hatte ich noch im "Fundus" daheim. Und in genau 1 Fall war ich so froh drum! Juniors Windel hielt nicht stand und ich hätte kein Handtuch dafür opfern wollen :)
Mittlere Abfallbeutel: für die Windeln. Man kommt nicht zwingend jeden Tag an einem Abfallkübel vorbei...

Ich hab noch nie so viele Schwäne gesehen wie in diesen Ferien...

In der Schleuse Pflicht, sonst nicht (und auch nicht nötig): die Schwimmweste


Abfallbeutel, 17l. Für den Abfall. Mir ist in diesen Ferien aufgefallen, wie viele Dinge wie sehr verpackt sind und was das alles für Abfall bedeutet..
Und glaubt mir, auf dem Boot hat es nicht unendlich Platz, schon gar nicht für Müll.

"und der Koch in der Kombüse, ..."
Wir hatten einen Kapitän, 2 Matrosen und eine(n) Smutje an Bord :)
Am Sonntag gabs auch mal Rührei.


Eigene Gewürze: Es war vieles da, in dieser Mini-Küche. Geschirr, Besteck, Gläser (sehr französisch: les bols, die sie morgens für Müsli wie auch Tee/Kaffee benutzen; "normale" Tassen, wie wir sie kennen, haben die irgendwie nicht :)). Aber Abwaschsachen und Gewürze haben wir mitgenommen. Aber auch nicht alles gebraucht. Hängt vllt auch ein bisschen davon ab, was man zu kochen gedenkt (ich nehme mal an, jeden Tag auswärts essen ist eher selten). Aber Salz und ne italienische Würzmischung kommen super!
Ich hatte auch die fertigen Mischungen für Salat dabei, die, die nur noch Wasser und Öl brauchen. Sehr praktisch, weil klein.

Auch Abwaschschwamm und Hand-/Abrockentücher hab ich mitgenommen, hätte man aber auch mieten können.


Wann immer möglich, die Spielplätze nutzen.
Auf dem Boot kann man sich nicht austoben.

Leider sind die beschattenen Plätze Mangelware in Frankreich, wer sich das ausgedacht hat?
Hier in Seurre ein guter Platz gleich bei der Anlegestelle.


WC-Papier. OMG. Die Franzosen und die Toiletten. So ne Sache für sich, oder? Deren Klopapier ist ja total dünn, weil sie (wie die Amis) eher Knüller sind statt Falter. Und das Restaurant kann noch so chic sein, das Klo (es gibt ja auch bei 100 Plätzen höchstens 1!?!?!) ist total vernachlässigt...

Haushaltspapier. Kann man immer brauchen.

Wasserfeste Schuhe: wenn man mal in der Natur baden will und, wie ich, nicht so gerne Naturboden fühlt (hatten wir auch fürs Frollein dabei). Oder wenn man in einer öffentlichen Dusche in einem Hafen duschen geht.

die grösste Schleuse, die wir gemacht haben: Seurre, Blick fluss aufwärts.

Die hier ist um einiges kleiner, auf dem Rhein-Rhone-Kanal.
Für 5€ wurde unser Wassertank gefüllt.
Der Schleusenwärter und seine Tochter (die links).


Eine Picknick-Decke. Wir waren bei einigen "Landgängen" froh drum, so konnten wir uns hinsetzen und Junior konnte etwas krabbeln, ohne vom bösen Gras gepiekst zu werden ;)

Bei Pharmama hatte ich von No-Bite gelesen. Eher teuer. Ob es gewirkt hat, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wir hatten auch das kindertaugliche Antibrumm dabei.
Überhaupt, eine Apotheke. Ich hab mir eine kleine zusammengestellt. In unserer einen Drogerie habe ich sogar eine Liste bekommen, hab aber längst nicht alles mitgenommen, was da drauf stand (finde auch nicht alles nötig), aber im Notfall hat man lieber zuviel dabei und brauchts nicht, als umgekehrt.

Oft gabs 1-Topf-Gerichte, bzw. serviert wird, wies praktisch ist :)


Mir fällt grad ein, wo ich obiges Bild sehe: eine Sitz-Erhöhung hätte sich hier auch gut gemacht. Ein nächtes Mal nehme ich doch wieder die Hoppop-Wickeltasche mit...
Desserts können sie echt machen, die Franzosen...

Wenn sie auf der Karte steht, bestellt sie GG garantiert:
île flottante


BabyFood: Junior ist ja in der Brei/blw-Phase. Mikrowelle gibts aufm Boot nicht, weil kein Strom in dieser Stärke. Den gibts nur im Hafen, wenn angestöpselt (und das kostet dann jeweils).
Also ist es auch mit Brei selber machen, sprich pürieren, nicht weit her. Wir haben darum Gläschen gegeben, und halt sonst fingerfood/blw, wenn möglich.


Für ein nächstes Mal:
Fernglas grad für grössere Kinder sicher eine tolle Sache, wenn man schon so in der Natur ist!



Eingepackt und nicht gebraucht:
Sonnensegel. Ich hatte im Vorfeld ein 3eckiges, eher kleines gekauft. Wir hatten aber das Glück, dass wir (und das empfehle ich seeehr!) ein fixes Sonnendach hatten. Viele Boote, die wir gekreuzt haben, hatten nur einen Sonnenschirm auf dem Deck. Und wenn man stundenlang fährt, kann das ein wenig zu klein sein für alle an Deck. Ausserdem nicht sonderlich stabil, wenn mal ein strengerer Wind weht.

2 Kommentare:

Missy hat gesagt…

Wow, das sieht traumhaft aus. Danke für die vielen guten Tipps.
Ich kann mir das auch richtig gut vorstellen, obwohl wir ja bisher nur auf größeren Schiffen unterwegs waren. :D

Liebe Grüße!

Unknown hat gesagt…

Das klingt nach einem ganz tollem Urlaub. Das könnte ich mir für uns auch mal vorstellen.
Liebe Grüße Anna