"Grüezi. -Danke vielmals. - Auf Wiedersehen."
"Grüezi, wo finde ich denn das Ketchup? - Ah, ja, ich seh's, danke!"
"Grüezi. - Gerne von diesen hier 2. - Kosten die marinierten Spiesse gleich viel wie die nicht marinierten? - Ah, gut! Dann gern je einen. - Ja, doch, sie darf eins. - Auf Wiedersehen."
"Grüezi. - Ja, hab ich. - Danke. - Auf Wiedersehen."
*
Vorsicht, das könnte z.T. etwas wirr werden. Ist ja aber mein Blog und nur ich muss es verstehen ;)
Aber ich muss es loswerden und weil ja eh grad Babyfieber grassiert, finde ich, gehört folgendes einfach ergänzend dazu. Viiielleicht bin ich ja nicht die einzige, der es so geht.
Zwischen dem ersten
... die Einsamkeit.
Ich weiss nicht mehr, wann es genau "angefangen" hat. Aber vor ein paar Wochen und auch in den letzten Tagen hat es mich wieder heftig erwischt.
Nach dem Mutterschaftsurlaub, der in der CH 14 Wochen dauert (je nach Arbeitgeber und/oder bei Mehrlingsgeburten auch länger), ging ich wieder arbeiten. D.h. auswärts arbeiten. 2 Tage die Woche.
Im gleichen Büro, in einem neuen Team, mit neuer Tätigkeit.
Die Arbeit ist zwar wichtig, aber nicht anspruchsvoll (für mein Verständnis/Verhältnis). Ich wurde nicht mehr gefordert. Highlights im 2-Wochen-Rhythmus waren Erklärungen, wie man in Excel etwas auf Hoch- statt Querformat ausdruckt oder wie man ne Mail verschlüsselt versendet. Ihr versteht?
Die restlichen Tage (also 5!) war ich daheim. Wollte/sollte ich eine gute Hausfrau werden, das hatte ich mir zumindest so gedacht. Gelang mir nicht so wirklich. Jeder Tag sah genau gleich aus. "Wochenende" waren die Tage, an denen GG daheim blieb.
Sonst Mittwoch wie Samstag, Donnerstag wie Sonntag.
(Witzige Episode, die ich euch nicht vorenthalten will, weil es eigtl. die Art Humor ist, warum ich GG so gern hab:
ich diskutier mit GG, dass für mich eben (seine) Ferien keine Ferien seien, auch wenn wir wegführen. Für mich sei das nur Tapetenwechsel, denn die Aufgaben blieben. Er dreht mir das Wort im Mund um: aha, ich verstehe. Du hast also IMMER Ferien, nur der ORT ist ein anderer ;))
Ich bin sehr kommunikativ. Liebe den verbalen Austausch.
Der wurde sehr einseitig, so allein mit Kind daheim.
Und im Büro einfach nicht sehr, naja, anspruchsvoll eben (auf fb findet ihr so ein paar Müsterchen).
Zu Anfang dachte ich mir noch nicht so viel dabei.
Dachte, mit 2 Kindern wirds dann schon unterhaltsamer. Das wird es sicher auch mal, aber das kann dauern. Das weiss ich jetzt.
Wenn ich zur Arbeit fahre, steh ich kurz vor 6 auf und hole das Kind gegen 18 Uhr bei der TaMu wieder ab. Mit dem neuen Arbeitsweg hab ich max. 30' Mittagspause, grad das Minimum, das man gemäss CH-Gesetz machen muss. Die verbringe ich allein, meist am PC (bei euch ;)), weil ich einfach keine Zeit habe, mit den Kollegen ins andere Gebäude rüber zu gehen und mich dort zu verweilen.
Bei nur 2 Arbeitstagen kann ich gar nicht genügend Überminuten anhäufen, damit ich mal länger könnte.
Ich weiss, dass andere 12h unterwegs sind für ihre 8h24 (ich muss ja nur 8h12). Und ich weiss, dass ihre Arbeit auch nicht immer so berauschend ist, gell du ;)
Und dann liest man auch noch sowas. Per Zufall an dem Tag in der Zeitung, als ich wieder mal Bürotag hatte.
Warum geht ihr arbeiten? Wie oft? Und was?
Ich kann aktuell nicht sagen, ob ich grundsätzlich traurig, aber meistens fröhlich bin.
Oder ob ich grundsätzlich fröhlich bin, aber halt grad im Moment traurig.
Ich weiss nur, es belastet mich. Ich bin nicht mehr ausgeglichen. Komme irgendwie zu nix mehr, was mir Spass macht (nähen, scrappen, häkeln).
Meine Familie wohnt auch nicht grad um die Ecke, und/oder arbeitet selbst, hat Hobbies.
Ich bin der Liebe wegen um- und weggezogen. Das ist ok. Aber es bringt auch Nachteile.
Ich lernte via ein Forum andere Frauen kennen, die zur gleichen Zeit ET hatten (auch jetzt bei Junior wieder). Aber ich treffe mich nur noch mit schlechtem Gewissen mit ihnen, weil ich das Gefühl habe, ich müsste daheim noch so viel machen.
Und natürlich hab ich zur Zeit viel zu tun, weil wir frisch umgezogen sind.
Und ich komm nicht so effizient vorwärts wie mit ohne Kind 1 und mit ohne Kind 2.
Von nirgends her wird mein Energiespeicher aufgefüllt :(
Ich mag einfach auch nicht mehr. Und das sind jetzt verdammt noch mal nicht nur die Hormone. Oder?
Ich bin einsam. Nicht allein, nein. Einsam.
Ich bin dankbar und freue mich, dass ich Kinder habe, eine gesunde Familie, genügend Geld und keine Existenzängste.
Aber das alleine macht mich einfach nicht glücklich.
Mal ehrlich, ihr Mehrfach- und schon lange Mamas: wird das erst wieder mit dem Auszug der Kinderlein besser?
*meine Konversation mit Erwachsenen am Mittwoch dieser Woche. Nachbar, Einkaufsladen 1 und Einkaufsladen 2, inkl. Metzgereifachmann.
Nicht mit dabei ein unangenehmes Telefonat und das Wenige am Abend mit GG.
4 Kommentare:
Hallo, bin gerade durch Punkelmunkel auf deinen Blog gekommen und hab gelesen was Du geschrieben hast und musste so für mich denken, hätte auch von mir sein können.
Mir gehts im Augenblick genauso wie Dir, das ich mich trotz Leute um mich rum allein fühle. Manchmal hab ich das Gefühl das ich selber nur noch für andere funktionieren muss und meine eigenen Bedürfnisse zählen nicht wirklich .
Ständig will eins meiner 3 Kinder was von mir und wenn ich gern was hätte muss ich bitteln und betteln.
Im Job wirst Du mit einer 12 Stunden Teilzeitstelle auch nicht für voll genommen und für wirklich tiefsinnige Gespräche fehlt die Zeit, also bleibt es beim blablabla.
Mein Mann verschwindet nach der Arbeit, wenn er heimkommt, hinter dem Computer und wenn die Kinder endlich im Bett sind, bin ich selber so erledigt das ich auch meist um 22 Uhr schon im Bett liege. Und so geht es in einem TRott, Tag füt Tag, Woche für Woche immer weiter.
Manchmal würd ich morgens am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und mich verstecken ;-)
Aber das geht ja nicht.
Wir müssen was dran ändern, sonst gehn wir noch unter, wenn Du ne Idee hast wie meld Dich.
Gruss Micha
hmmmmmmm, so ganz kann ich nicht mitreden, weil ich bei uns ja der arbeitende elternteil bin und das vollzeit. allerdings wirste da als frischmutter auch nicht mehr ernst genommen... zumindest bei mir im büro ist das so und das nervt. gut ok, kind nr. 2 so dicht hinterher lässt die kollegen wohl denken, ich werfe jetzt jedes jahr bis zur menopause ein kind und kann deswegen nie mehr an projekten o.ä. mitwirken ;) keine ahnung.
was mir dadurch aber total fehlt ist dieser mama-kram. keine krabbelgruppe, kein pilates, kein pekip, kein baby-yoga, gar nix. kein: "deiner spricht aber wenig... und laufen kann der auch noch nicht?"
und worüber soll ich mich dann aufregen? ;)
so oder so finde ich den spagat zwischen kind und job, zwischen mutti/vati sein und "ganz normaler erwachsener mit privatleben und eigenen wünschen" einfach schwierig. muss man echt aufpassen, dass kein bereich zu kurz kommt. aber ich glaube fest: tschakka, wir schaffen das, ohne dass wir auf der strecke bleiben :-)
Das könnte meine Geschichte sein, vor 32 Jahren...
ein kleines tolles Mädchen und mit dem zweiten schwanger...
Da müssen wir wirklich mal von Mutter zu Mutter reden!
Ganz lieber Gruss, ich habe Euren kleinen Besuch sehr genossen
Regenbogen-Mama
Ganz ehrlich?? Es ging uns wohl allen irgendwann so...das Gefühl zu haben, die eigenen 4 Wände fallen einem auf den Kopf, keine Zeit mehr zu haben für Freunde/ Unternehmungen/ Hobbies. Zu denken, man müsse ja jetzt die "perfekte Hausfrau" und "Übermutti" sein, wo man doch die meiste Zeit zu Hause "rumhockt"...
Geändert hat sich dieses Gefühl erst wieder, als ich mir selbst einen Freiraum geschafft habe. Warum soll alles perfekt sein?? Macht die Hausarbeit womöglich jemand, wenn ich mir eine Stunde mit einer Freundin im Cafe gönne? NEIN! Aber in dieser Stunde habe ich dann meinen Energiespeicher wieder aufgefüllt ;-) Eine unordentliche Wohnung kann ich leichter aushalten, als Einsamkeit.
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