Dienstag, 11. Juni 2013

Wieder mal kreativ - Tutorial Spannbild / Spannbuchstaben

Am letzten WE war ich an einer Crop in Bätterkinden, Kanton Solothurn.

Ich hatte mir mal wieder mehr vorgenommen, als ich dann erledigen konnte. Die Crops, an dene ich jeweils dabei bin, sind anders als andere, von denen man häufig auf deutschen Blogs liest.
Wir haben oft keine fixen Workshops, oft bereitet jemand zwar etwas vor, aber die kann frau eigtl. dann machen, wann sie will und in ihrem Tempo.
Die meisten arbeiten eigtl. an ihren eigenen Projekten. Nur gegessen wird zusammen, mit "kanadischem Buffet", von dem dieses Mal erstaunlich wenig übrig blieb. Wir verbessern uns zunehmend :)

Ich hatte mir die Fertigstellung des Türkei-Ferien-Smashbooks vorgenommen (hab ca 30 Fotos vor Ort ausgedruckt, Selphy sei Dank). Dazwischen war ich v.a. an unserem neuen Familientürschild dran. Das hat mehr Zeit gefressen, als ich erwartet habe.
Und Sa Abend und Sonntag hab ich dann noch Karten gemacht.

Auf pinterest hab ich ein tolles Bild gesehen, das ich unbedingt liften wollte:

String Art, Spannbild, Nagel-Bild, keine Ahnung, wie es auf deutsch heissen könnte...

scheint von hier zu sein

Wie ich es gemacht habe:
Holzplanken gekauft, 13*97*500mm, bzw. sie waren 1m lang gewesen, aber ich wollte sie kürzer, liess ich im Jumbo vor Ort halbieren.
Acrylfarben, Pinsel
Nägel 1,2x20mm (besser gezinkt, dann färben sie nicht die Finger und sollten nicht rosten), je nach Anzahl Buchstaben mehrere Päckchen... ich hab fürs erste Schild "Fam. Name" (11 Buchstaben) fast 40g, also ein Päckchen gebraucht!
Hammer, Schere
Garn

den gewünschten Namen auf Papier ausgedruckt: Font, also Schriftart aussuchen, passende Höhe aussuchen > besser nicht zu schnörkelig, flächig ist besser


Ich hab die Planken an den Kanten etwas abgeschliffen.
Mit Acrylfarbe bemalt, trocknen lassen, Farbe fixiert (ich hatte noch so Fixativ-Spray daheim, der eigtl. für Kreidezeichnungen gedacht wäre).


Gebraucht habe ich schlussendlich nur 5 Planken, angemalt hatte ich aber doch alle 6.

Dann die Papierteile mit dem Namen drauf auf die Planke halten, positionieren und jetzt Geduld und 8ung Daumen.
Siehe links auf dem Foto: in gutem Abstand die Nägel entlang der Aussenlinie der Buchstaben einschlagen. Natürlich die Ecken, also Eckpunkte. Und in den Rundungen nicht zu sparsam, damit man die Rundung dann auch erkennt.
Speziell sind auch die Innenteile bei A, O, D oder ähnlichen Buchstaben.
Aber ihr seht hier, dass die Dame wohl auch speziellere Fonts hinbekommt.

Ich hab leider kein Bild gemacht von den komplett genagelten Namen. Aber ihr seid so schlau und könnt es euch vorstellen :)

Und jetzt ein wichtiger Hinweis:
Zieht/rupft JETZT das Papier weg, behaltet es vllt in der Nähe vor euch.
Mein Fehler war nämlich, dass ich mit Spannen begonnen habe, als das Papier noch drauf war - dachte, ich seh dann besser, wo der Buchstabe ist. So im Vergleich zu rechts auf dem Foto ist das auch so.
 
Wenn man nämlich das Garn spannt, bekommt man das Papier nur mit Müh und Not wieder drunter weg, endet mit vielen Schnipseln...
 
Dann kommt der spassige, wenn auch nicht nur leichte Teil (ich hab noch abends beim Einschlafen vor dem geistigen Auge Garn gespannt und Knoten gelegt ööööörks!).

Ich hab ans Ende des Garn einen Knoten gemacht, den ich auch zum Häkeln oder Stricken mache - so nen "Anzieh"-Knoten, also ne Schlaufe, die man anziehen kann. So, dass das lange Ende den Knoten anzieht.
Und dann so um die Nägel rum. Dafür gibts keine Anleitung, weil man je nach Buchstabenart und Nägelanzahlt unterschiedlich viele Nägel hat. Stellt euch vor, wenn ich euch da aufschriebe: "von Nagel 8 zu 13, aussen rum, zu 7, innen rum..." :)

Was ich euch aber wärmstens an Herz lege: macht alle paar Nägel eine "Befestigungschlaufe". Keine Ahnung, wie das richtig heisst, hab bei googlen nach Seemannsknoten nicht den richtigen gefunden.

Ihr nehmt das Garn einfach einmal um den Nagel rum, bevor ihr weiter fahrt, aber legt die Schlaufe verkehrt rum um den Nagel. Also macht erst die Schlaufe auf dem Finger mit dem weitermach-Ende UNTEN und dann die Schlaufe um den Nagel.
 
Hoffe, ihr erkennt das auf dem Bild.
 
Das Garn kommt hier vom Nagel, geht nach oben, nach links und unter dem Garn nach rechts weiter. So kommt das jetzt um den nächsten Nagel.

Auf diese Weise wird das Garn am Nagel quasi arretiert. Versucht es anders rum, dann seht ihr den Unterschied.
Vllt komm ich iiirgendwann (nach dem Umzug) dazu, ein Video zu machen, zumindest von diesem Schritt.
 
Bei mir haben die Nägel einen Abstand von ca 1cm (hab nicht nachgemessen), das Garn ist ca 1mm dick. Je nach Holz und Nageldicke kann es schon mal das Holz etwas spalten.

Darum empfehle ich auch hohe, eher breite Buchstaben, so dass man die Nägel in genügend grossem Abstand platzieren kann.


Zieht nicht zu fest an, damit ihr die Nägel nicht zu sehr belastet. >> Ausprobieren.

Am Ende bin ich zum Anfangsnagel zurück, hab dann jeweils auch wieder 2 von diesen Knoten gemacht und dann die Enden miteinander verknotet. Und zwar mit einem Kreuzknoten. Das ist wie ein normaler Knoten, den man so macht, aber mal nimmt man das eine durch, dann das andere. So rutscht er nicht wieder auf (mach ich übrigens auch bei den Enden der Plastikschnüre beim Abfallsack; aber die Knotenkunde würde nochmal einen Post füllen...)
Wie oft ihr wo durch geht, ist euch überlassen, man kann das Garn aber wie beim Weben etwas am Nagel nach unten schieben und den Nagel so nochmal "benutzen". Das ergibt sich aber fast von alleine, weil man sonst nicht so ein schönes, dichtes "Geflecht" erhält.
 
Versucht, wie es unterschiedlich aussieht, wenn ihr mit dem Garn links oder recht am Nagel vorbeiführt. Es kann sich lohnen, dass man mit dem Garn mal ganz aussen rum geht, um einen schönen Effekt zu bekommen.
Auch wenn ich die gleichen Buchstaben mehr als 1x hatte, sahen sie nicht gleich aus. Bei manchen bin ich glücklicher über das Ergebnis, anderen gefallen mir weniger.
 
Wenn dann alle Schilder fertig sind, brauchen sie noch eine Befestigung. Bei mir kommen alle Schilder untereinander aneinander.
Dazu hab ich 4cm vom Rand jeweils oben so geschlossene Haken reingeschraubt, unten jeweils offene.



 

 


Hier mal ein sneak vom fast fertigen Teil. Ich hab lavendel, hellblau, gelb genommen für die Schilder, und eines wurde erst grün, das aber zu knallig wurde und darum mit gelb überstrichen.
Das untere blaue hatte noch grüne Farbe am Roller und wurde darum leicht türkis :)
Das Garn für die Buchstaben war jeweils auch in den gleichen Farben, ausser der, die das Brett hatte. Dafür kam weiss dazu.

Hier sind noch die Fäden drauf, warten aufs Abgeschnitten werden.
Ausserdem will ich die Nägel jetzt noch etwas mehr rein hämmern.
Sobald das Familien-Schild hängt, bekommt ihr es mit Tageslicht und inklusive Namen des männlichen Nachwuchses ;)



Habt ihr noch Fragen?
 


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo,
welches Garn hast du da genommen? Die Schilder sind wirklich schön geworden.